Es ist der Traum von Fame und Geld, der junge Menschen auf Social Media Plattformen antreibt. Weil nicht jeder alleine seine Ziele erreicht, wenden sich viele an professionelle Hilfe. Doch woran erkenne ich, dass es sich um seriöse Agentur oder Betrug und Abzocke handelt? Wir beleuchten diese recht neue Branchen.
Unsere junge Generation wächst mit neuen Helden und Idolen auf. Es sind nicht mehr die bekannten Sportler oder Fernsehgrößen. Streamer wie Gronkh oder Montana Black auf Youtube und Twitch, Influencer auf Instagram wie Pia Wurtzbach oder Yvonne Pferrer, TikToker wie Younes Zarou oder Dalia Schmidt-Foß sind vielen Jugendlichen ein größerer Begriff als Manuel Neuer oder Thomas Gottschalk.
Der durch lustiger Videos und Videogame-Streaming scheinbar spielend einfache Erfolg bedeutet aber in erster Linie eins: harte Arbeit. Besonders wenn sich die Tätigkeiten auf den unterschiedlichen Kanälen rentieren sollen, muss jede Arbeit investiert werden. Doch wo fängt man an? Wie setzt man seinen Kanal auf? Worauf muss ich beim Posten achten?
Die Lösung könnte professionelles Consulting lauten. Eine Agentur, die beim Einstieg in die Welt der sozialen Medien unter die Arme greift und die besten Social Media Strategien parat hat, um Tausende an Followern anzulocken. Doch woran erkennen aufstrebende Influencer-to-be, ob sie es mit einer seriösen Agentur zu tun haben? Wie können Abzocker entlarvt werden, die nur darauf warten, aus den Träumen junger Menschen Geld zu schlagen? Seriöse Social Media Consulting Agentur oder Betrug, der Weg ist schmal und liegt oft beides nahe beieinander.
Die Antwort auf diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Aber letztlich gelten die selben Kriterien wie bei anderen Vertragsangelegenheiten. Hat die Firma ihren Sitz in Deutschland? Handelt es sich um eine Einzelfirma, eine GmbH oder rechtlich fragilere Formen wie Limited oder UG (haftungsbeschränkt)?
Werden rechtliche Vorgaben eingehalten, also sind alle Pflichtangaben (Stichwort Impressum) vorhanden und Kontaktmöglichkeiten in Deutschland? Liegen die Verträge schriftlich vor?
Soll Geld via Vorkasse für Verträge (mit langer Laufzeit?) überwiesen werden? Befindet sich das Bankkonto in Deutschland oder außerhalb der EU? Sind andere Zahlungsmöglichkeiten außer Vorkasse ausgeschlossen?
Wie bei nahezu allen Lebenslagen kann es sich auszahlen, die Recherche mit einer Google-Suche zu starten, in diesem Fall die Adresse der Firma oder das Unternehmen an sich. Ist diese zufällig ident mit einem Office-Service oder einem Shared Office? Sollte sich der eigene Wohnort auf der anderen Seite der Welt befinden, kann Google Maps oft wichtige Informationen liefern. Sind Nachbarfirmen Briefkastenfirmen? Shared Office? Ort der Eintragung der Firma ist ein anderer als der Firmensitz? All das sind Aspekte, die es zu beachten gilt. Natürlich kann man alleine hieraus keine Schlüsse ziehen, oft will eine Einzelfirma nur nicht unter ihrer Privatadresse gefunden werden.
Ausländische Standorte können auch einen guten Grund haben. Aber dieser sollte sich auch erschließen. Eine Mode Influencer Agentur mag in Mailand oder Paris sitzen, Dubai oder Wien erscheinen in dem Zusammenhang weniger sinnvoll.
Oft zahlt es sich auch aus, zu recherchieren wie lange es eine Firma gibt. Bei neuen Trendbetrugsmaschen sind nämlich kurze Laufzeiten keine Seltenheit. Die Masche ist die: Schnell Gelder abzocken und dann verschwinden. Wie lange gibt es eine Webseite schon? Das kann man via Archive.org / Wayback Machine prüfen. Wann wurde eine Firma ins Handelsregister eingetragen?
Seriöse Agenturen präsentieren in den meisten Fällen ihre Geschäftsbedingungen (AGB), Vertragskosten und Vertragsformulare u.a. offen auf ihren Homepages. Allerdings geben manche die gewünschten Informationen nur auf Nachfrage heraus, sind aber gleichwohl seriös. Nur wenn klar ist, was ich für mein Geld erhalte, kann ich mich rechtlich hierauf berufen.
Gibt es Referenzkunden, deren Profile man sich ansehen kann? Mitarbeiter-Profile bei LinkedIn, Xing und Co.? Viele seriöse Firmen geben sich nicht so transparent, aus diesem Grund sollte nicht direkt negativ beurteilt werden.
Wenn man über den Preis eines Angebots „reden“ kann oder einen „Freundschaftsrabatt“ erhält, den man nicht weitererzählen soll, dann spricht dies eher gegen ein seriöses Angebot. Vorsicht ist geboten. Gute Arbeit kostet gutes Geld!
Sind wir einmal ehrlich: Wenn jemand Dir verspricht, dass Du mit wenig Aufwand, sprich ein paar Videos und z.B. einem Live-Call, um 1.000 EUR im Monat zu verdienen, dann ist dies mit Vorsicht zu genießen. Es gibt kein Erfolgsrezept per se. Es gibt keine Garantie auf Erfolg und viele Follower.
Stattdessen profitiert von Eurem Wunschtraum nur der Berater. Übernehmt Euch nicht. Man sollte eine seriöse Businessstrategie nicht auf unsicheren künftigen Einnahmen basieren lassen. Und: Je höher der versprochene Erfolg ist, desto höher müssten auch die Beratungskosten sein. Für 100 EUR erhält man eben nicht das Geheimnis, dauerhaft 1.000 EUR zu verdienen. Der gesunde Menschenverstand hilft!
Es sollte darauf geachtet werden, dass die wesentlichen Vertragsinhalte klar kommuniziert und niedergeschrieben werden. Wenn ein Gespräch dem Vertragsschluss voraus geht, dann bestätigt per Email das gesprochene. Eine Sicherung mit Hilfe von Screenshots etc. ist sinnvoll. Wenn ihr aber einen Vertragspartner mit Sitz in Dubai und Co. habt, dann wird sich vor allem die Frage stellen, wie komme ich an mein Geld, wenn ich Abzocke oder Betrug aufgesessen bin?
Richtig: Gar nicht oder mit viel mehr Geldeinsatz, als das wert ist. Sich wehren muss man sich nämlich auch leisten können. Fakt ist: Ein Patentrezept, seriöse Agentur oder Betrug zu unterscheiden gibt es nicht. Im schlimmsten Fall erhält man mehr Rechnungen als Follower.
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