Es ist eine unglaubliche Summe: Die Versicherungskammer Bayern zahlt als Corona-Versicherung eines großen Münchener Biergartens 1,01 Mio Euro. Das pikante: Die Versicherung wurde erst im März diesen Jahres abgeschlossen.
Mit den Argumenten, dass die Pandemie dieses neuen Virus nicht versichert sei, könne die Versicherungskammer nicht durchdringen. So entschied das Landgericht München I. Die Corona-Ausfallversicherung muss deshalb tief in die Taschen greifen und bezahlen.
Damit wird unsere Rechtsauffassung aus diesem Artikel vollumfänglich bestätigt.
Corona-Ausfallversicherung Meilenstein: 1,01 Mio Euro für Wirt
Der erfolgreiche Wirt sieht sich insoweit auch als Vorreiter für eine von Pleiteängsten gebeutelten Branche.
Wirt Christian Vogler sagte der „Bild“: „Ganz Deutschland wird davon profitieren. Es geht um die Existenz von Betrieben.“ Er habe nicht nur für sich gekämpft, sondern auch für andere Wirte.
Quelle Focus
Wir erlauben uns gleichwohl nochmals den Hinweis, dass es bei Corona-Ausfallversicherungen auf den konkreten Vertragstext ankommt. Manche Versicherungen haben hier eine deutliche abschließende Regelung von versicherten Krankheiten, andere haben über die Verweise auf das Infektionsschutzgesetz neuartige Krankheiten mit eingefügt:
„Zudem verweist ja auch die Versicherungsbedingung auf das Infektionsschutzgesetz, das wiederum auf Epidemien und Pandemien verweist. Damit ist klar, dass auch solche – im übrigen vorhersehbaren – Pandemien neuer oder mutierter Viren und Krankheiten versichert sein müssen, da der Bezug auf das InfSG sonst keinen Sinn machen würde.“
Quelle
Genau so argumentierte auch das Landgericht München I mit der überragenden Konsequenz, dass die Versicherungskammer Bayern nun 1,01 Mio Euro bezahlen muss.
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