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PIM Gold GmbH Insolvenz: News und Erfahrungen

19.11.19

Wir berichteten über die Insolvenz und den Skandal rund um die Firma PIM Gold GmbH. Anfang September wurden die Geschäftsräume des Unternehmens aus Heusenstamm in Hessen durchsucht und eine Person festgenommen. Der Vorwurf lautet: gewerbsmäßiger Betrug. PIM Gold konnte über Jahre hinweg Anleger zum Kauf von rund 3,4 Tonnen Gold (aktueller Marktwert ca. 150 Millionen EUR) einsammeln. Jedoch besteht der Verdacht, dass ein Großteil des Goldes nicht existiert, wie die Staatsanwaltschaft Darmstadt vermutet. Möglicherweise wurde von den Verantwortlichen ein Schneeballsystem betrieben.

Insolvenz: Was erwartet die Gold-Investoren?

Aktuell warnen laut der Leipziger Volkszeitung die Marktwächter der Verbraucherzentrale vor fragwürdigen Hilfsangeboten durch Finanzanwälte, die u.a. eine Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen versprechen, um betroffenen Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. (Link: https://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Gold-Skandal-Verbraucherschutz-warnt-vor-dubiosen-Hilfsangeboten). Das bringt womöglich weitere Probleme für Anleger, die sich derzeit fragen könnten: Wo ist mein Geld und was passiert nun?

Über mögliche Antworten lässt sich derzeit leider nur spekulieren, in der Zwischenzeit lässt sich aber dokumentieren, wie PIM Gold das Edelmetall an den Mann bringen wollte. Der betroffene Anleger Herr S. stellte uns zu diesem Zweck zahlreiche und vor allem aufschlussreiche Dokumente zur Verfügung, die Einblicke in den Ablauf gewähren.

Die Frage nach der Existenz des Goldes

Herr S. zahlte investierte laut den vorliegenden Dokumenten an die PIM Gold und Scheideanstalt GmbH einen Betrag in Höhe von 20.000,00 EUR für den Erwerb von Gold. Das Unternehmen beschreibt sich in einem Werbetext aus dem Jahr 2015 als attraktives Angebot: „Zusammengefasst hat der Kunde folgende Vorteile: Er kauft das Gold so günstig wie nirgendwo sonst: zum Spottpreis – er bekommt sein Gold physisch ausgeliefert – er erhält im 13. Monat zusätzliches Bonusgold.

Auch Herr S. erkannte in diesem Angebot eine Chance auf eine lohnende Investition. Er ist einer von insgesamt 10.000 Anlegern, die in den letzten zehn Jahren Gold in Höhe von insgesamt rund 150 Millionen EUR gekauft haben – wobei der Verdacht besteht, dass die Firma Gold versprach, welches es nicht gibt.

Verkaufsprospekte lagen laut eines Anlegers nicht vor

Uns wurde im Gespräch mit Herr S. mitgeteilt, dass ihm zu keinem Zeitpunkt nötige Verkaufsprospekte u.ä. zur Ansicht bzw. zur Informationen vorlagen. Insgesamt schloss er laut eigener Aussage fünf Verträge mit dem Unternehmen PIM Gold ab. Zwei davon wurden umgeschichtet. Er schreibt, dass nur aus einem Vertrag kein Schaden entstanden sei.  Es gab scheinbar eine Zeit, in der Herr S. aus der Anlage  aussteigen wollte, doch sein Finanzberater riet ihm davon ab und überzeugte ihn, „dass das gekaufte Gold existiert“.

Wie wir mittlerweile durch die zahlreichen Presseberichte erfahren durften, waren die Zweifel durchaus berechtigt. Bereits 2017 verteidigte sich der Geschäftsführer Mesut P. der PIM Gold und Scheideanstalt GmbH über eine via Email versandte „Kunden und Geschäftspartner Information“ gegen „Erpressungsversuche“ und „Versuche der Verleumdung“. Laut dieser Mail soll eine Rufmordkampagne eines konkurrierenden Drittunternehmens den Verdacht erwecken, dass Kundendaten gestohlen und weitergegeben wurden. Weiter heißt es, dass bei den Drittunternehmern angeblich ein gewisser Goldbestand verschwunden sein soll. Der Geschäftsführer Mesut P. versicherte in diesem Schreiben seinen Kunden gegenüber, dass derartige Vorgänge bei der PIM/PGD nicht geben wird.

Neueste Informationen zu PIM Gold GmbH

Der zuständige Rechtsanwalt soll bei seiner Suche nach Vermögenswerten festgestellt haben, dass es sich bei den erfassten Gold- und anderen Edelmetall-Beständen letztendlich eine Menge von 500 Kilogramm Gold fand. Die 10.000 Edelmetall-Anleger müssen sich scheinbar in Geduld üben, bis alle Unterlagen gesichtet wurden, da die Buchhaltung der PIM Gold GmbH lückenhaft zu sein scheint. Weiterhin wird durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt gegen Verantwortliche der PIM Gold aus Heusenstamm in Hessen ermittelt. Nicht nur wurden Anfang September Geschäftsräume durchsucht, sondern auch der Geschäftsführer festgenommen – unter anderem wegen des Vorwurfs des gewerbsmäßigen Betrugs. Es könnte sich noch hinziehen, ehe die Anleger mehr Informationen bezüglich ihrer Ansprüche erhalten. Der zuständige Rechtsanwalt rechnet im Dezember mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

Wie handeln?

Damit betroffene Anleger eine Chance haben, an das angelegte Geld zu kommen, würde ein Vorgehen gegen den Anlageberater oder Vermittler in Frage kommen, über den der betreffende Anleger seine Goldanlage bei der PIM Gold GmbH oder der Premium Gold Deutschland GmbH getätigt hatte. Möglicherweise wurden betreffende Anleger nicht hinreichend über die Risiken des betreffenden PIM-Goldanlageprodukts aufgeklärt. In so einem Fall würde der Berater bzw. Vermittler wegen schuldhafter Falschberatung haften.

PIM-Gold-Anleger sollten nicht zögern, sondern umgehend tätig werden, um ihre Chancen zu nutzen. Betroffene Kunden sollten nicht länger warten, sondern sich an uns wenden, um alle ihre Rechte zu wahren und tätig werden, zumal das Prioritätsprinzip gelten könnte.

PIM Gold GmbH: News und Informationen für Anleger

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