Ein oft gelesener Rat gegen Abzocke und Betrug lautet: Unberechtigte Inkassoforderung nicht zahlen. Was aber ist unberechtigt? Vor allem – dieser Rat basiert auf der Schilderung des betroffenen Verbrauchers. Wie weit entspricht dessen Schilderung den Tatsachen?
Natürlich gibt es viel zu viele Firmen die bewusst unberechtigte Inkassoforderungen oder Zahlungsaufforderungen zu tausenden versenden. In diesen Fällen sprechen die Empfänger solch unberechtigter Abbuchungen, Zahlungsaufforderungen oder Inkassoforderungen zu Recht von reiner Abzocke und Betrug. Allerdings lassen sich die tatsächlichen Sachverhalte, die zur Zahlungsaufforderung führten, nur an Hand von Unterlagen, Schriftverkehr usw. mit dem notwendigen juristischen Blickwinkel beurteilen.
Hinzu kommt, das nach dem Fernabsatzgesetz am Telefon schnell ein gültiger Vertrag abgeschlossen ist. Dies ist vielen Verbrauchern nicht bewusst. Es gibt mehr als ausreichend Fälle, in denen durchaus „saubere“ fernmündliche Verträge abgeschlossen wurden. Auch Unterlagen wie Widerrufsbelehrung etc. wurden fristgerecht zugestellt. –
Der Verbraucher vergaß das Telefonat, hielt die per Post zugesandten Unterlagen für Werbung und erst als die ersten Abbuchungen sein Konto belasten, wird er wach. Er sucht im Internet nach Hilfe, schildert das plötzlich und ohne Grund abgebucht wird … der darauf folgende Rat: Nicht zahlen – aussitzen. –
Von diesem Punkt an ist nichts mehr von dem nach Rat suchenden lesen. Das zeigt die Praxis. Aber es ist mit Sicherheit anzunehmen, das der Rat die Inkassoforderung zu ignorieren weil unberechtigt, für denjenigen unter Umständen ein teurer Rat war. Und dies ist nur ein Beispiel aus der täglichen Praxis des Verbraucherdienst e.V. Durchaus häufig sind Verbraucher der Ansicht, das man grundsätzlich keine Verträge per Telefon abschließen könne …
Jede Forderung hat prinzipiell eine juristische Grundlage. Ob diese berechtigt oder aber Betrug und Abzocke ist, entscheidet sich erst vor Gericht für Betroffene ohne juristische Kenntnisse … Schon allein daher empfiehlt sich eine Prüfung der Forderung, um dann die weitere Vorgehensweise zu entscheiden.
Daher appelliert Verbraucherdienst e.V. immer wieder nicht auszusitzen, sondern sofort zu reagieren. Die Fordrung prüfen und juristische Gegenmaßnahmen im Fall einer unberechtigten Forderung einleiten lassen. Erst wenn schriftlich eine Rücknahme oder Einstellung der Forderung bestätigt ist hat der Spuk ein Ende. Beispiele
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