Ist Sozial Sponsoring eine gute Idee? Vereine oder Institutionen erhalten kostenfreie Fahrzeuge, Anhänger, Equipment. Refinanziert wird das ganze durch Werbung von regionalen Unternehmen. Wir berichteten bereits hierüber.
Sozial Sponsoring oder Abkassieren?
Doch was viele nicht wissen, konnte der Spiegel bereits 2014 unter dem Titel „Tue Gutes und kassiere“ berichten:
Sozial: Ausgaben 25.000 € / Einnahmen 102.000 € ?
Ein Ford Tourneo Connect für 25.000 € wurde mit Werbung über 102.000 € beklebt. Anders formuliert hätte man statt einem Fahrzeug vier Fahrzeuge bezahlen können. Die Gewinnspanne betrug für die Firma 400%, wobei eine Vielzahl an Provisionen an die Vertreter geht.
Achtfacher Überschuss?
Ein anderes Beispiel war ein Renault Kangoo, der 11.000 € kostete und für 2.500 € beklebt wurde. Einnahmen an Werbung wurden erziehlt in Höhe von 104.693 €. Gewinn vor Provisionsausschüttung damit über 81.000 €.
Spieleanhänger im Wert von 2.000 €, so der Spiegel, sollen für 76.000 € verkaufte Werbung erfolgt sein.
Eine eigene Rechnung, die der Verbraucherdienst vornahm, kommt zu vergleichbaren Zahlen:
Ein Citroen Jumper für 33000 € wurde von einem Social Sponsoring Unternehmen für ca. 120.000 € Werbeeinnahmen bereitgestellt. Auch hier die Überschüsse exorbitant.
Gewerbetreibende sollten sich also fragen, ob Sie wirklich gutes Tun, wenn sie überzogene Werbeverträge eingehen. Natürlich ist das Aquirieren von Werbung nicht einfach, natürlich entstehen hierzu Kosten. Aber eine Achtfache oder Siebenfache Renditequote ist aus unsererer Sicht unsozial. Letztlich gilt es, Verträge zu prüfen, bevor man sie unterschreibt. Auch wenn es manchmal doch zu keinem Vertragsschluss kommt.
Hilfe bei Social Sponsoring Verträgen
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