Es ist ein Traum der jungen Generation: als Modeblogger in den sozialen Medien bekannt werden und zum Influencer aufsteigen – dank Influencer-Marketing. Mit inspirierenden Vorbildern wie Pamela Reif und Bianca „Bibi“ Claßen vor Augen eifern viele diesem Wunschtraum nach. Auf spielerische Art seinen Bekanntheitsgrad und Einfluss steigern, wie es erfolgreiche Gamer oder Streamer wie Gronkh und Montana Black auf Twitch oder YouTube schaffen.
Doch was passiert, wenn der erste Erfolg auf sich warten lässt? Wenn nach dem anfänglichen Enthusiasmus kaum Erfolge und keine Viewer erreicht werden, kommt der berechtigte Wunsch auf, helfen zu lassen. Es gibt eine Vielzahl an Beratern und Anbieter von Social-Media Consulting und Training. Doch woran erkennt man, ob man eine seriöse Beratung in Sachen Influencer-Marketing erhält?
Einige der Anbieter sitzen im sonnigen Ausland, an der Quelle des Nervs dieser neuen Medien in einer Welt voller Sonnenuntergänge, Sandstrände und sonstigen Merkmalen eines Glamour-Lifestyles. Gibt es jedoch Probleme in der Abwicklung, sind diese nicht greifbar.
Abzocke erkennen beim Influencer-Marketing
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Erfolg nur bedingt zu planen und zu erzwingen ist. Auch wenn die sozialen Medien den Anschein erwecken, als wäre der Job des Influencers kinderleicht, es bedeutet Hingabe und Aufwand. Nur ein verschwindend geringer Teil derjenigen, die es versuchen, von dieser Art der Arbeit leben zu können, wird tatsächlich erfolgreich sein.
Eine Art Starthilfe könnte ein Social-Media-Consulting bzw. Training sein. Eine intensive Betreuung und Beratung sind jedoch mit einem Zeitaufwand und Einsatz verbunden, die sich der Berater oder Coach bezahlen lässt. Setzt man dies in Relation zu Handwerkern, wird schnell klar, dass mit Angeboten wie 200 EUR laut unserer Erfahrung wenig erreicht wird – außer einer Ersteinschätzung.
Merkmale des schlechten Coachings
Woran erkenne ich nun also schlechtes Coaching? Auch hier gilt, dass es keine fixen Kriterien gibt, nur Indizien. Kriterien für ein wenig hilfreiches, weil zu allgemeines Coaching, ist dabei:
- Bietet der Coach oder Berater nur einen Videokurs an, der für alle gleich ist?
Ein Coach, der nur einen Kurs anbietet für alle kann niemals Besonderheiten oder konkrete Fehler eines Kanals offenbaren. Zwar gibt es viele Vorgehensweisen, die sich ähneln. Doch je weniger Individuell die Betreuung, desto weniger Geld darf hierfür gefordert werden. 2000 EUR für einen Videokurs sind überzogen, für eine Basisberatung und Kanalentwicklung individueller Art aber angemessen. - Ist mein Berater persönlich erreichbar oder nur per eMail?
E-Mails kann jeder Schreiben. Oft werden gut klingende allgemeine Bausteine verwendet. Dies hilft aber niemandem bei einem konkreten und dringenden Problem. - Bekomme ich konkrete Tipps auf meinen Kanal/meinen Auftritt hin bezogen oder nur allgemein?
Man kann selten Erfolg haben, wenn man andere nachahmt. Je individueller die Unterstützung, desto eher die Erfolgschancen. - Welche Referenzen hat mein Coach vorzuweisen und sind diese Referenzen belegt?
Gute Berater können ihre Erfolge vorweisen und belegen. Schlechte Coaches machen mehr Hype um ihr eigenes Image als um das ihrer Klientel. - Werden Kosten klar kommuniziert?
Faire Beratung kostet faires Geld. Dazu gehört aber auch, dass die Kosten nicht verschleiert und deutlich kommuniziert werden. Wenn ein teurer Vertrag durch Ratenzahlung kleingerechnet wird, ist Vorsicht geboten. - Kann ich mich von einem Vertrag lösen?
Faire Vertragsmöglichkeiten bietet offen die Möglichkeit, sich von einem Vertrag zu lösen an. Unseriöse Angebote verkaufen nur große Pakete. - Welche Gewinne rechnet man mir vor?
Oft werden Gewinne vorgerechnet, die die Kosten des Beraters minimal erschienen lassen. Doch wie seriös sind diese Gewinnerwartungen? Letztlich sollte man sich auch nicht blenden lassen: Wenn mein Berater dafür sorgt, dass ich tausend Euro Umsatz im Monat mache, warum sollte er dann nur 20 EUR monatlich kosten.
Einige Fakten auf Instagram
Was es bei Coaches zu beachten gilt
Grundsätzlich raten wir immer zur Vorsicht. Informieren Sie sich über Ihren Vertragspartner vorab. Empfehlungen von Freunden oder Bekannten sind hierbei nur ansatzweise hilfreiche, weil oft nicht objektiv. Wir empfehlen Vertragspartner, die auch vor Ort, also in ihrem Land ansässig sind. Diese sind erreichbar und bei rechtlichen Problemen lösen sich die Probleme nach den Landesregeln. In Dubai oder New York gelten andere Regeln – übrigens gegebenenfalls auch für den Influencer-Markt.
Bedenken Sie: Der Begriff Berater oder Coach ist rechtlich nicht geschützt. Eine Ausbildung oder Qualifikation wird hier nicht gefordert.
Im Zeitalter von Influencer-Marketing ist einer immer der Gewinner: Der Berater. Das sollten Sie nicht vergessen.
Dass es gleichwohl gute Berater gibt, ist klar. Letztlich ist es eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die jeder anstellen sollte.
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